Seit 2019 erhebt die DGUF Informationen zur Wirtschaftslage in der privatwirtschaftlichen Archäologie. Nun liegen die Zahlen für 2022 vor: die Branche wuchs um ca. 6 % und plant für 2023 ein ähnliches Wachstum. Obwohl die Gehälter weiterhin nicht üppig sind: sie sind seit 2019 um ca. 400-500 € /Monat gestiegen.
Das vierte Arbeitspapier von CIfA D legt dar, wie man archäologische Aufsgrabungen kalkuliert. Vordergründig eine Anleitung für Jungunternehmer - und tatsächlich finden Sie hier wichtige Grundlage und Hilfestellungen. Doch tatsächlich ist der Aufsatz eine umfassende und handfest nachvollziehbare Kritik an der Art, wie heutzutage archäologische Ausgrabungen ausgeschrieben werden: nach Stundensätzen. Für Investoren, die Archäologie als Wissenschaft und auch die Unternehmen wäre es richtiger, Ausgrabungen als Projekt auszuschreiben. Der aktuelle Modus schadet allen und verhindert Innovation.
Was kann auf dem privatwirtschaftlichen archäologischen Arbeitsmarkt als angemessene Entlohnung gelten? Firmenchef Falk Näth erklärt zunächst die Grundbegriffe zum Thema Entgelt (Lohn, Gehalt etc.) und beleuchtet verschiedene Vergütungsmodelle (Festanstellung, Werkvertrag etc.). Ein besonderer Fokus dieses Artikels liegt dann auf den Unterschieden zwischen Bruttolöhnen bei Festanstellung oder bei Werkvertrag. Näth erläutert die relevanten Kriterien, die ein "Werkverträgler" für die Berechnung seiner Arbeitszeit berücksichtigen muss. Am Ende enthält der Beitrag eine Tabelle, anhand derer das eigene Entgelt – basierend auf den besprochenen Kriterien – berechnet bzw. geprüft werden kann.
Befristung, Kündigungsschutz, Tätigkeitsbeschreibungen, Urlaubs- und Zahlungsmodalitäten etc.: Jenseits der Planstellen im öffentlichen Dienst gibt es in der deutschen Archäologie derzeit eine große Vielfalt an unterschiedlich ausgearbeiteten Arbeitsverträgen. Hierbei werden arbeitsrechtliche und -vertragliche Gesichtspunkte sehr verschieden berücksichtigt, und es ist von höchster Bedeutung, diese zu kennen und zu verstehen. Firmenchef Falk Näth und Co-Autoren beleuchten exemplarisch einen in der deutschen Archäologie tatsächlich verwendeten Arbeitsvertrag und arbeiten seine Nachteile und Risiken für den Arbeitnehmer wie auch den Arbeitgeber heraus. Eine konstruktive Analyse: Zu jedem Thema schlagen sie anschließend eine Alternative vor, die gesetzeskonform und für beide Seiten vorteilhafter ist.
- Sascha Piffko: Über Gewerkschaften und die Wirksamkeit des Berufsverbandes CIfA – ein Meinungsbeitrag
- EvaBA 2: Löhne und Gehälter in der deutschen Archäologie
- EvaBA: Die DGUF-Umfrage "Evaluation Beruf Archäologie", 10. 6. - 31. 10. 2019
- CIfA-Umfrage zu Lohnuntergrenzen in der privatwirtschaftlichen Archäologie
- Grabungsfirmen in Deutschland trotz Pandemie auf Wachstumskurs – DGUF-Monitoring-Report privatwirtschaftliche Archäologie 2020
- Die derzeitige Wirtschaftslage in der privatwirtschaftlichen Archäologie Deutschlands (DGUF-Monitoring-Report privatwirtschaftliche Archäologie 2019)
- Die Studierenden- und Absolventenzahlen in den Fächern Ur- und Frühgeschichte sowie Archäologie des Mittelalters und der Neuzeit im Jahr 2019
- Weiterführendes