Was kann auf dem privatwirtschaftlichen archäologischen Arbeitsmarkt als angemessene Entlohnung gelten? Firmenchef Falk Näth erklärt zunächst die Grundbegriffe zum Thema Entgelt (Lohn, Gehalt etc.) und beleuchtet verschiedene Vergütungsmodelle (Festanstellung, Werkvertrag etc.). Ein besonderer Fokus dieses Artikels liegt dann auf den Unterschieden zwischen Bruttolöhnen bei Festanstellung oder bei Werkvertrag. Näth erläutert die relevanten Kriterien, die ein "Werkverträgler" für die Berechnung seiner Arbeitszeit berücksichtigen muss. Am Ende enthält der Beitrag eine Tabelle, anhand derer das eigene Entgelt – basierend auf den besprochenen Kriterien – berechnet bzw. geprüft werden kann.
Befristung, Kündigungsschutz, Tätigkeitsbeschreibungen, Urlaubs- und Zahlungsmodalitäten etc.: Jenseits der Planstellen im öffentlichen Dienst gibt es in der deutschen Archäologie derzeit eine große Vielfalt an unterschiedlich ausgearbeiteten Arbeitsverträgen. Hierbei werden arbeitsrechtliche und -vertragliche Gesichtspunkte sehr verschieden berücksichtigt, und es ist von höchster Bedeutung, diese zu kennen und zu verstehen. Firmenchef Falk Näth und Co-Autoren beleuchten exemplarisch einen in der deutschen Archäologie tatsächlich verwendeten Arbeitsvertrag und arbeiten seine Nachteile und Risiken für den Arbeitnehmer wie auch den Arbeitgeber heraus. Eine konstruktive Analyse: Zu jedem Thema schlagen sie anschließend eine Alternative vor, die gesetzeskonform und für beide Seiten vorteilhafter ist.
In seinem Meinungsbeitrag skizziert der Archäologieunternehmer Sascha Piffko, Inhaber der hessischen Grabungsfirma SPAU, sein Verhältnis zu Debatten, man brauche statt eines Berufsverbandes eine Gewerkschaft, eine Kammer o.ä. Tatsächlich sei aktuell ein beherztes Eintreten und Mitwirken bei CIfA Deutschland die einzige erfolgversprechende Option, mit der Archäologinnen und Archäologen ihre berufliche Situation zeitnah deutlich verbessern könnten.
Die Auswertungsschritt von EvaBA unter dem Aspekt Löhne und Gehälter fußt auf 517 aktiv Berufstätigen (also ohne in Ausbildung Befindliche, Arbeitslose etc.) aus allen Branchen der Archäologie: Dienstleister und Laborarchäologie, Privatwirtschaft, staatl. Bodendenkmalpflege, Museumswesen, Universität & Forschung. EvaBA 2 zeigt, dass das Gehaltsniveau in der privatwirtschaftlichen Archäologie Deutschlands auf allen Ebenen unter dem der staatlich Angestellten liegt. Mit insgesamt 43 % der Berufstätigen ist der Anteil der befristeten Beschäftigungsverhältnisse in der Archäologie ungewöhnlich hoch.
- EvaBA: Die DGUF-Umfrage "Evaluation Beruf Archäologie", 10. 6. - 31. 10. 2019
- CIfA-Umfrage zu Lohnuntergrenzen in der privatwirtschaftlichen Archäologie
- Grabungsfirmen in Deutschland trotz Pandemie auf Wachstumskurs – DGUF-Monitoring-Report privatwirtschaftliche Archäologie 2020
- Die derzeitige Wirtschaftslage in der privatwirtschaftlichen Archäologie Deutschlands (DGUF-Monitoring-Report privatwirtschaftliche Archäologie 2019)
- Die Studierenden- und Absolventenzahlen in den Fächern Ur- und Frühgeschichte sowie Archäologie des Mittelalters und der Neuzeit im Jahr 2019
- Weiterführendes