In seinem Meinungsbeitrag skizziert der Archäologieunternehmer Sascha Piffko, Inhaber der hessischen Grabungsfirma SPAU, sein Verhältnis zu Debatten, man brauche statt eines Berufsverbandes eine Gewerkschaft, eine Kammer o.ä. Tatsächlich sei aktuell ein beherztes Eintreten und Mitwirken bei CIfA Deutschland die einzige erfolgversprechende Option, mit der Archäologinnen und Archäologen ihre berufliche Situation zeitnah deutlich verbessern könnten.
Die Auswertungsschritt von EvaBA unter dem Aspekt Löhne und Gehälter fußt auf 517 aktiv Berufstätigen (also ohne in Ausbildung Befindliche, Arbeitslose etc.) aus allen Branchen der Archäologie: Dienstleister und Laborarchäologie, Privatwirtschaft, staatl. Bodendenkmalpflege, Museumswesen, Universität & Forschung. EvaBA 2 zeigt, dass das Gehaltsniveau in der privatwirtschaftlichen Archäologie Deutschlands auf allen Ebenen unter dem der staatlich Angestellten liegt. Mit insgesamt 43 % der Berufstätigen ist der Anteil der befristeten Beschäftigungsverhältnisse in der Archäologie ungewöhnlich hoch.
Die DGUF-Umfrage "Evaluation Beruf Archäologie" (EvaBA) wurde im Sommer 2019 mit einer 21-wöchigen Befragungsdauer unter allen in Deutschland beruflich in der Archäologie Tätigen durchgeführt. Insgesamt 624 verwertbare Antworten entsprechen nach aktuellem Wissensstand etwa 15 % aller in Deutschland berufstätigen Archäologen. Die DGUF will mittels der Evaluation, von der aktuell zwei Auswertungsschritte publiziert sind, bisherige Behauptungen und Vermutungen über den Beruf durch Daten und Fakten ersetzen. Dann können Verbesserungen da geschehen, wo sie auch gebraucht werden.
CIfA Deutschland hat im Frühjahr 2020 alle Archäologinnen und Archäologen Deutschlands in einer öffentlichen Umfrage nach ihren Vorstellungen zu einer Lohnuntergrenze befragt. Die kollektiven Vorstellungen von den Lohnuntergrenzen für die vier typischen Funktionsbereiche im Grabungswesen liegen deutlich über dem aktuellen Ist-Zustand. Dabei unterscheiden sich die Vorstellungen von Arbeitgebern und Arbeitnehmern nicht! - beide Seiten zielen höhere Löhne auf allen Ebenen an.
- Grabungsfirmen in Deutschland trotz Pandemie auf Wachstumskurs – DGUF-Monitoring-Report privatwirtschaftliche Archäologie 2020
- Die derzeitige Wirtschaftslage in der privatwirtschaftlichen Archäologie Deutschlands (DGUF-Monitoring-Report privatwirtschaftliche Archäologie 2019)
- Die Studierenden- und Absolventenzahlen in den Fächern Ur- und Frühgeschichte sowie Archäologie des Mittelalters und der Neuzeit im Jahr 2019
- Weiterführendes